Hausapotheken in Oberösterreich – Schluss mit dem Wirbel, her mit den Fakten!
Untersuchungen von Mag. Karl Schableger Statistiker in der OÖ. Gebietskrankenkasse, Linz
hier einige Textpassagen aus dem Bericht
Der gesamte Bericht, inklusiver Fakten und Analysen hier zum Download !
Öffentliche Apotheken sind NICHT in ihrer Existenz gefährdet, wenn Ärzte Hausapotheken haben. Nur ein Achtel des Gesamtumsatzes - 12,2% - der Apotheken entfällt auf Hausapotheken. 32% des Umsatzes einer öffentlichen Apotheke entfallen auf Privatumsätze.
Vor 100 Jahren war das Apothekengesetz modern. Medikamente wurden damals noch von Apothekern hergestellt. Jetzt ist Gebietsschutz ein Anachronismus, dass Apotheken nur noch mit Notaren, Rauchfangkehrer und Trafikanten gemeinsam haben.
Fast ein Drittel der öffentlichen Apotheken schreibt Verluste. Heute werden über 95% der in Apotheken abgegebenen Medikamente industriell vorgefertigt, licht.- und luftgeschützt verpackt. Es ist kein Problem mehr, solche Medikamente abzugeben.
Der Arzt hat Medizin studiert UND pharmakologische Studien gemacht. Die Verantwortung trägt der Arzt. Der Apotheker hat exakt das Medikament herzugeben, das auf dem Rezept steht.
Die Versorgung mit einer ärztlichen Hausapotheke stellt am Land die beste Lösung zur Medikamentenversorgung dar.
Wenn wir den Patienten in den Vordergrund stellen, kann es nur eines geben: Jeder Arzt muss Medikamente abgeben können, Apotheker sollen Apotheken errichten, wo immer sie wollen, aber ohne Gebietsschutz!
Die Bevölkerung äußert klar ihre Bedürfnisse. 66% der befragten Personen wollen die Abgabe ihres Heilmittels in der Ordination.
Es gibt keinen Beleg, dass hausapothekenführende Ärzte nicht patientenorientiert verschreiben. Sie verschreiben NICHT, woran sie am meisten verdienen würden. Im Gegenteil! Sie nutzen das Potential von Generika im Vergleich mit anderen Ärzten am besten mit einem Anteil von 59%! Hausapotheker zeigen das ökonomischste Verhalten aller 3 untersuchten Ärztegruppen.
Es gibt KEINEN Beleg für eingeschränkte Lagerhaltung und geringere Produktvielfalt.
Hausapothekenführende Ärzte sind Ärzte, die ihren Versorgungsauftrag wahrnehmen und ihre Patienten entsprechend versorgen.
Es ist zu hoffen, dass weiterhin schwerkranke, heilmittelkostenintensive Patienten von Ärzten mit Hausapotheken versorgt werden. Die unsachgemäße öffentliche Diskussion darf nicht dazu führen, dass das auf dem Rücken der Patienten ausgetragen wird.
Heilmittelverordnungen der Hausapotheker kommen der Sozialversicherung günstiger, sie stellen keine relevante Bedrohung für öffentliche Apotheken dar und sie entsprechen den Kundenbedürfnissen, wonach 66% der Patienten ihre Heilmittel in der Ordination erhalten möchten.
Die Faktenlage rechtfertigt keinen Wirbel um Hausapotheken führende Ärzte. Sie weisen KEIN unökonomisches oder Ertrags optimierendes Verhalten auf. Sie nutzen die gesamte Produktpalette und das mit den höchsten Generika Anteilen. Aus gesundheitspolitischer Sicht muss das Dispensierrecht für Ärzte vor dem Hintergrund der hier festgestellten Fakten wertfrei diskutiert werden und dies zum Wohle der Patienten.